AZOREN TAG 2 (Tee, Kühe, heiße Quellen & Botanik)

Nordküste und der Östliche Teil der Insel

Nach einem erholsamen Schlaf und gutem Frühstück trafen wir uns um 8:45 Uhr im Hof um unsere Busfahr-Buddys zu erhalten, denn nach jedem Stop muss quasi jeder zwei Leute als anwesend bestätigen, damit keiner zurück bleibt. Das Tagesprogramm wurde etwas umgeordnet und dann ging es bei bewölkten 19° auch schon los.
Nach nur 15 Minuten Busfahrt hatten wir die Insel bereits von Süd nach Nord (Hinweis: die Landkarte ist um 45° nach Ost verdreht!) durchquert.




Hier machten wir Stop an einem Aussichtspunkt namens Miradouro de Santa Iria. Von hieraus konnten wir das erste mal die Nördliche Küste bestaunen und es ist beeinduckend zu wissen, das hier nach unendlich Wasser das nächste Festland in rund 3.000 km Island ist.


Nach diesem ersten Stop ging es weiter in Richtung „Glückliche Kühe“ besser gesagt die Farm Volcanic Beings. Hier werden seit 1992 die Kühe 365 Tage auf der Weide belassen, denn auf den Azoren gibt es keinen Winter. Allgemein ist hier auf den steilen Hängen wenig Ackerbau zu sehen, weshalb seit einigen Jahren 40% des Portugisischen Milchbedarfs (Festland + Inseln) von den Azoren stammt. Die Kühe kommen zweimal Täglich (fast) selbstständig in den Melkstand – laut der Besitzer wissen sie bescheid sobald Musik angeschaltet wird. Neben der landwirtschaft erklärte uns die Tochter des Hofinhabers auch einiges rund um die Azoren. Zum Beispiel, dass die gelbe Blume ein sogenannter Schmetterlingsingwer ist, welche eine invasive Pflanze ist. Nützlich ist sie nicht, auser als Haarschmuck vieleicht.









Zum Mittagessen ging es dann nach Furnas in das Restaurante Tony´s. Hier bekamen wir das Traditionelle Gericht welches in den Heißen Quellen gekocht wird serviert. Als Vorspeise gab es eine Gemüsesuppe und der Hauptgang Cozido das Caldeiras hatte ein wenig was von einer Schlachtplatte oder einem Ritteressen. Was genau es für Fleisch, Wurst und Gemüse war, konnten wir nicht ganz erfahren, aber lecker wars definitiv. Und auch hier all-you-can-drink – gut das der Azorische Wein sehr lecker ist.



Nach einer solch leckeren Stärkung ging es flott weiter zu den Heißen Quellen namens Fumarolas Lagoa das Furnas, denn wir wollten ja alle sehen wie das Essen gekocht wurde – manch einer fand es gut, dass wir das erst hinterher gesehen hatten. Denn der Furnas-See (Lagoa das Furnas) liegt im 12,45 km² großen Krater des erloschenen Vulkans Furnas. Mit einer Wasserfläche von 1,93 km² ist er der zweitgrößte See der Insel. Er liegt 281 m über dem Meeresspiegel und ist maximal 15 m tief.
Das spannende am See ist, dass es am Nordufer ein ausgedehntes Feld mit Caldeiras gibt, kochende schwefelhaltige Thermalquellen. Dort wird das kochende Wasser in Erdlöchern zur Zubereitung traditioneller portugiesischer Gerichte genutzt, welche hier in einem großen Kochtopf über mehrere Stunden hinweg gegart werden.






Natürlich machten sich die Leute von damals nicht nur das heiße Wasser zum Kochen zu nutze, sondern auch Thermal-Bäder wurden von reichen Ortsansässigen angelegt. Daher fuhren wir im gleichen Ort an den Botanischen Garten mit seinem Tanque termal Parque Terra Nostra. Hier konnte man entweder, wie Dani einen Rundgang durch den Botanischen Garten machen, oder wie Eva im 38°C warmen eisenhaltigen Becken eine runde Baden.






Jetzt stand dann nur noch ein weiterer Punkt für heute auf dem Programm – Teeplantage Chá Gorreana, die einzige Teeplantage und Fabrik in Europa. Sie nutzt das milde Klima der Insel mit über das ganze Jahr verteiltem Regen ohne Frost und wenig zu intensivem Sonnenschein. Das Anwesen umfasst 32 Hektar und die gesamte ökologische Produktion beläuft sich, wetterabhängig, auf rund 40 Tonnen, welche überwiegend auf dem Festland Portugals vermarktet wird. Unser Reiseleiter gab uns einen kleinen Einblick in die Herstellungsprozesse von Schwarzem und Grünem Tee, wobei wir feststellten, dass es grundsätzlich die gleiche Pflanze ist, nur wird der Grüne Tee vor dem Trockenen gekocht und der Schwarze Tee nicht.







Zurück an der Unterkunft machten wir uns auf den Weg zur Abendlichen Essensroutine. Unsere kleine „Reisegruppenabspaltung KLATSCH“ (Jonas, Diana, Simon, Dani und Eva) machte vorher noch einen kleinen Abstecher an der Südlichen Küste um den Sonnenuntergang zu sehen, bevor wir zum gemütlichen Teil übergingen. Heutiges Abendmenü: Hähnchen mit Reis und Azorianischer Ducheinander aus Kartoffeln, Fisch und Ei, dazu Salat. Zum Nachtisch gab es einen Schichtauflauf aus Buttercreme und Keksen getoppt mit Krokantstreusel und natürlich nicht zu vergessen: Weißweinchen.








